Großartige Attraktionen auf Schritt und Tritt: Barcelona

Lara Beck nimmt Sie mit auf die Entdeckungsreise

Lassen Sie sich verführen

Zu Antoni Gaudís Prachtkirche und mit der Hafenseilbahn durch die Lüfte. Barcelona, die Hauptstadt Kataloniens und zweitgrößte Stadt Spaniens, liegt an der nördlichen Ostküste der Iberischen Halbinsel, circa 100 km südlich der Pyrenäen. Im Süden des Stadtgebietes erhebt sich die bis 500 Meter hohe Serra de Collserola, ein beliebtes Wander- und Naherholungsgebiet der Barceloner. Auch Kultur- und Kunstbegeisterte kommen in der Metropole voll auf ihre Kosten. Eine Fülle an historischen Bauwerken wie die Kathedrale der Heiligen Eulalia, die weltberühmte Sagrada Familia des Architektengenies Antoni Gaudí sowie quirlige Flaniermeilen und Plätze zeichnen das beliebte Urlaubsziel an der Mittelmeerküste aus.

Die Kathedrale von Barcelona erhebt sich im historischen Stadtkern. Das bis 1448 erbaute Gotteshaus birgt in seiner Krypta einen prunkvollen Alabaster-Sarkophag aus dem 14. Jahrhundert. In ihm sollen die Reliquien der Heiligen Eulalia, einer christlichen Märtyrerin aus dem 3. Jahrhundert, ruhen. Eindrucksvoll ist auch das 1399 geschaffene Chorgestühl des flandrischen Künstlers Pere Ca Anglada. Zu den meistbesuchten Sehenswürdigkeiten Barcelonas gehört die La Sagrada Familia, die Basilika der Heiligen Familie, im Stadtteil Eixample. Architekt der nach wie vor unvollendeten Kirche und des Wahrzeichens der Stadt ist der Katalane Antoni Gaudí. Abschnitte des 1882 begonnenen Gotteshauses sowie die neogotische Krypta gehören seit 2005 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Die spindelartigen, zum Teil über 100 Meter hohen Türme mit ihren kubistischen Formen muten äußerst futuristisch an. Einzigartig ist die Weihnachtsfassade, welche die Geburt Jesu zeigt. Fahren Sie unbedingt an der Westseite der Kirche mit dem Aufzug bis in 85 Meter Höhe und lassen Sie sich von der spektakulären Sicht über die katalanische Hauptstadt verzaubern.

Ein Muss ist auch eine Fahrt mit der Hafenseilbahn, welche vom Hang des Montjuic, des 173 Meter hohen Hausberges der Stadt, zum 119 Meter hohen Torre Jaume I. und anschließend zum 86 Meter hohen Torre Sant Sebastià im Hafen fährt. Genießen Sie während der Fahrt die faszinierenden Ausblicke über den alten Hafen, das World Trade Center und die dicken Kreuzfahrtpötte an den Anlegern. Von den Kais bis zum Zentrum Barcelonas führt die Flaniermeile La Rambla, welche von historischen Bauwerken, lebhaften Plätzen und gemütlichen Cafés gesäumt ist. Sie beginnt an der 68 Meter hohen Kolumbussäule, setzt sich fort mit dem Gran Teatre del Liceu, dem größten Opernhaus Barcelonas, und den umtriebigen Markthallen des Mercat de la Boqueria mit ihren farbenprächtigen Blumenständen. Nehmen Sie auch einen Schluck aus dem Brunnen Font de Canaletes und Sie werden ganz sicher zurückkehren.

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Geschichte

von Barcelona

218 v. Chr.

801 n. Chr.

1137

1850

1936

1986

Die spanische Stadt Barcelona blickt auf eine über 2000 jährige Geschichte zurück. Die genauen Gründungs-jahre der Stadt sind bis heute nicht bekannt. Man nimmt jedoch an, dass zu Beginn des zweiten Punischen Krieges die Karthager mit ihrem Anführer Hannibal Barkas die Region eroberten. Dieser gründete die Sied-lung Barkeno. Der Name Barcelona geht auf Kaiser Augustus zurück, der damals unter römischer Herrschaft die Colonia Iulia Augusta Paterna Faventia Barcino gründete. Aus der Kurzform Barcino entstand später der Name Barcelona. Aufgrund der strategisch guten Position konnte sich die Stadt wirtschaftlich sehr schnell und gut entwickeln.

Ludwig der Fromme erobert die Stadt Barcelona und deklarierte die Region als Spanische Mark. Diese Region wurde im Laufe der Zeit von mehreren Grafen verwaltet. Der letzte Graf Barcelonas Wilfried L. starb 897 und seine Besitztümer wurden unter seinen beiden Söhnen aufgeteilt. Dies stellte die Einführung des Erbadels der Spanischen Mark da. Durch die steigende Macht seiner zukünftigen Herrscher, erlebte Barcelona auch aufgrund der perfekt ausgerichteten Wehranlagen damals einen enormen Aufschwung.

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Durch den Ehevertrag des damaligen Graf Ramon Berenguer IV mit der erst einjährigen Thronerbin Arago-niens Petronella, entstand eine Staatengemeinschaft die heute als “Krone Aragonien“ bekannt ist. Mit den zahlreichen Häfen und der beeindruckenden Handelsflotte bildet Barcelona eine wichtige Einkommensquele für das Land Katalonien. Die Bedeutung der Stadt Barcelona änderte sich durch die Entdeckung Amerikas jedoch schlagartig, da von nun an das politische Zentrum nach Madrid rückte. Im Jahr 1714 wurde Barcelona von französischen Truppen besetzt und es kam zur Auflösung der katalanischen Selbstverwaltung.

Die Stadt wurde immer beliebter bei Anhängern des spanischen Anarchismus, bedingt durch die Industrialisierung und extremen sozialen Unterschiede zwischen der Großbourgeoise und der Arbeiterschaft. In den 1890er Jahren war die Stadt Schauplatz zahlreicher anarchistischer Aufstände. Dennoch erlebte Barcelona erneut einen wirtschaftlichen Aufschwung und stand somit im Zentrum der industriellen Entwicklung Spaniens. Im Laufe der Zeit siedelte sicher immer mehr Reichtum und politische Macht an. Barcelona erlebte seine Wiedergeburt als kulturelles Zentrum. 1929 wurde eine große internationale Ausstellung organisiert (Ex-posición Internacional de Barcelona), die ausschlaggebend zum Bau der U-Bahn und zu einer weiteren Urbanisierung des Zentrums war.

Nachdem im Juli 1936 der spanische Bürgerkrieg zwischen der demokratisch gewählten republikanischen Regierung und den Putschisten unter der Leitung von Francisco Franco ausgebrochen war, musste die ge-plante Volksolympiade abgesagt werden. Am 26. Januar 1939 fiel Barcelona vollständig unter die Kontrolle der Truppen Francos. Die Franco-Regierung hatte für Katalonien enorme Folgen. So wurde die katalanische Sprache  als öffentliche Sprache im Ausbildungs- und Verlagswesen unterdrückt. Leider musste daher Barcelona seine Rolle in den Bereichen Politik und Kultur stark einbüßen. Die katalanische Kultur hat sich bis heute nur teilweise erholt.

Nach dem Tod Francos im Jahr 1975 kam es in der Bevölkerung zu einer Transición, einer Demokratisie-rungsbewegung Spaniens, die im Zuge der politischen Erneuerung Spaniens die Wiederherstellung der kata-lanischen Autonomie fordert. Kurz darauf , nach der Rückkehr von Josep Taradellas, dem Präsident der Ge-neralitat im französischen Exil und dem Gesetz zum Autonomiestatut Kataloniens, wurde die geforderte Au-tonomie bereits wieder eingerichtet. Die gute wirtschaftliche Entwicklung Barcelonas lässt sich durch zwei bedeutende Ereignisse zurückführen. Einmal der Beitritt zur EU im Jahre 1986 und zum zweiten die Austra-gung der Olympischen Sommerspiele 1992. Die Stadt hat sich bis Heute zu einem beliebten Tourismusziel mit stetig ansteigenden Besucherzahlen entwickelt.