Wildes Schottland

Niels Kochsiek nimmt Sie mit auf die Entdeckungsreise

Lassen Sie sich verführen

Zwischen Highlands, Whisky und Schottenrock

Wer seinen Urlaub plant, denkt selten als Erstes an Schottland – warum eigentlich? Schottland hat viel mehr zu bieten als Whiskey und Schottenrock, obwohl die Besichtigung einer Whiskeydestillerie während Ihres Urlaubs im Norden der britischen Insel unbedingt dazugehören sollte. Und auch auf Schottenrock und Dudelsack werden Sie immer wieder treffen – zum Beispiel bei einer traditionell schottischen Hochzeit. Die meisten Schotten leben in den Großstädten Glasgow und Edinburgh, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Während das Stadtbild der schottischen Hauptstadt durch das berühmte Edinburgh Castle und zahlreiche historische Gebäude dominiert wird, gilt Glasgow als Arbeiterstadt. Die größte Stadt Schottlands wirkt moderner und deutlich weniger schottisch als das traditionelle Edinburgh.

Ein ganz anderes Schottland lernen Sie außerhalb der Großstädte kennen. Highlands, Central Lowlands und Southern Uplands sind die Namen dreier geografischer Regionen, die sich deutlich voneinander unterscheiden. Die Highlands im Nordwesten sind meist unbewaldet und zum Teil auch unbewohnt. Neben Whiskydestillerien finden Sie hier den Ben Nevis – den mit 1344m höchsten Berg Schottlands –, diverse Seen wie Loch Lomond oder Loch Ness sowie die dünn besiedelten Inselgruppen der Inneren und Äußeren Hebriden. Die Central Lowlands gelten als Zentrum und industrielles Herz Schottlands. Mit Glasgow, Edinburgh, Aberdeen und Dundee liegen hier die größten Städte des Landes, die für Verwaltung, Tourismus und Industrie eine wichtige Rolle spielen. So gilt Aberdeen als Ölhauptstadt Europas und ist gleichzeitig mit der 1495 gegründeten University of Aberdeen eine wichtige Universitätsstadt. Die Southern Uplands befinden sich im Süden Schottlands und reichen bis an die englische Grenze. Berge, Wälder, Flüsse und Seen bieten eine tolle Kulisse für Wanderer und Mountainbiker. In dieser Region spielt die Landwirtschaft eine große Rolle.

Neben Städten und Landschaften ist auch die Kultur Schottlands eine Reise wert. Der Ceilidh, eine Tanzveranstaltung mit traditioneller schottischer Musik, stellt einen ebenso wichtigen Teil der schottischen Lebensweise dar wie ein Pubbesuch oder die Besichtigung einer der zahlreichen Burgen. Einen Abstecher wert sind beispielsweise das neugotische Dunlop House oder die Ruinen von Baldoon Castle. Kulinarisch gelten die Schotten, ähnlich wie die Engländer, nicht unbedingt als Vorreiter, probieren sollten Sie die eine oder andere Spezialität aber dennoch. Dazu gehören neben den bekannten britischen Speisen wie Fish and Chips, Porridge oder Scones auch das schottische Nationalgericht Haggis, ein mit Innereien gefüllter Schafsmagen, sowie als besondere Spezialität frittierte Marsriegel im Backteig.