Worte können die Magie der Antarktis kaum beschreiben. Es ist die Reinheit der Luft, das faszinierende Polarlicht und das atemberaubende Schauspiel der Tierwelt – ein buntes Mosaik aus Pinguinen, Walen, Robben und Albatrossen. Jede Zodiac-Fahrt fühlt sich an wie eine Reise durch eine Galerie aus Eisbergen – ein Erlebnis, das dich noch lange begleiten wird.
Doch bevor du die Antarktis erreichst, musst du die berüchtigte zweitägige Überfahrt durch die Drake-Passage überstehen – ein echtes Initiationsritual für viele Reisende. Die Drake-Passage ist bekannt für ihre extremen Stimmungsschwankungen: Mal tobt sie als „Drake Shake“, mal zeigt sie sich ruhig wie ein See – die „Drake Lake“. Der Schiffsarzt verteilte vorsorglich Tabletten gegen Seekrankheit, aber wir unterschätzten die Überfahrt und verzichteten darauf. Als die Nacht hereinbrach, lernten wir die wahre Kraft dieser Passage kennen – besonders als eine Welle gegen das Schiff schlug und mehrere sitzende Passagiere zu Boden warf. Nach dem Schreck beruhigte sich das Meer – wir hatten den „Drake Shake“ hinter uns gelassen.
Die Antarktis ist wahrscheinlich einer der letzten Orte auf dieser Welt, an dem die Tierwelt noch in ihrem natürlichen Lebensraum leben darf.
Anabela and JorgeDiaries of
Lernende Momente und legendäre Entdecker
Eine Kreuzfahrt in die Antarktis ist auch ein tiefgreifendes Lernerlebnis. Schon die zweitägige Überfahrt gibt dir die Möglichkeit, diese einzigartige Region besser zu verstehen. Viele Kreuzfahrtanbieter unterstützen Forscher, indem sie ihnen eine Passage in den Süden ermöglichen. Im Gegenzug halten diese Wissenschaftler Vorträge zu Themen wie Geschichte, Biologie oder Klimawandel. Und glaub mir: Diese Menschen brennen für das, was sie tun – ihre Vorträge gehören zu den besten, die wir je erlebt haben!
Ein besonderes Highlight war ein Vortrag über das „heroische Zeitalter der Entdeckungen“. Eine pensionierte Historikerin, über siebzig Jahre alt, erzählte uns die Geschichten von Shackleton, Amundsen und Scott – Entdecker, die sich in das ewige Eis wagten. Das Rennen zum Südpol im Jahr 1911 zwischen dem Norweger Roald Amundsen und dem Briten Robert Falcon Scott war besonders spannend. Während Amundsen durch seine durchdachte Hundeschlitten-Strategie gewann, wurde Scotts tragisches Scheitern zu einer eindringlichen Mahnung, wie extrem die Bedingungen in der Antarktis wirklich sind.
Pinguinbegegnungen und Überleben in der Kälte
Ein weiteres Highlight war ein Vortrag einer Biologin über das Verhalten der frechen Pinguine. Besonders witzig fanden wir das Verhalten der Adeliepinguine: Sie klauen sich gegenseitig Steine aus dem Nest – was regelmäßig zu lustigen Streitereien führt. Und in den nächsten Tagen sahen wir all das mit eigenen Augen! Die große Zahl der Pinguine und ihr Überlebenswille in dieser lebensfeindlichen Umgebung haben uns tief beeindruckt. Wusstest du, dass Kaiserpinguine Temperaturen von bis zu -60 °C aushalten? Es war ein echtes Privileg, ihre Überlebensstrategien hautnah zu erleben – so perfekt angepasst an diese raue Welt.
Unsere zehntägige Antarktisreise war eine perfekte Mischung aus Abenteuer und Komfort. Tagsüber die Natur erkunden und abends in den Luxus des Schiffs zurückkehren – einfach traumhaft.
Zodiac-Ausflüge und Naturwunder
Jeder Tag hielt neue Erkundungstouren per Zodiac (aufblasbare Schlauchboote) bereit. Meist fanden zwei Ausfahrten pro Tag statt – perfekt organisiert, um Menschenansammlungen zu vermeiden. Während eine Gruppe an Land ging, um Pinguinkolonien zu beobachten und durch die Landschaft zu wandern, fuhr die andere mit den Booten übers Wasser – auf der Suche nach Eisbergen und Meerestieren. Jede Nacht ankerten wir an einem neuen Ort, was uns erlaubte, die Vielfalt der antarktischen Halbinsel zu entdecken.
Eines unserer liebsten Rituale an Land war es, einfach einen Felsen zu finden, sich hinzusetzen und den Pinguinen zuzuschauen. Ihr watschelnder Gang war so lustig, dass wir fast vergaßen, wie kalt es war. Und sie wirkten immer so, als hätten sie es eilig – als müssten sie dringend irgendwohin. Übrigens: Sie laufen nicht kreuz und quer, sondern folgen festen Wegen im Schnee – wie wir, auf unseren täglichen Pfaden.
Aber auch die Zodiac-Ausflüge hatten es in sich – wie eine Schatzsuche auf dem Wasser. Nie wussten wir, was uns erwartete: Ein umkippender Eisberg? Ein Eisbogen, unter dem wir hindurchfahren durften? Ein Seeleopard beim Fressen? Pinguine, die vor Orcas flüchten? Oder entdeckte unser Guide einen Wal und wir durften die eleganten Bewegungen eines Buckelwals beobachten? Von allem war etwas dabei – pure Gänsehaut!
Abschied und der Ruf nach Schutz
Als wir langsam und traurig die antarktische Halbinsel wieder verließen, graute uns vor der Rückfahrt durch die Drake-Passage. Doch dieses Mal hatten wir Glück: Es war „Drake Lake“. Und dazu bekamen wir noch eine unvergessliche Show – eine Familie von Buckelwalen tauchte auf. Der Kapitän war so beeindruckt, dass er die Motoren abschaltete und alle Crewmitglieder auf Deck rief. Über eine Stunde lang durften wir die majestätischen Tiere beobachten – ein Moment für die Ewigkeit.
Wir denken oft an diese Reise zurück – sie zählt zu den beeindruckendsten Erlebnissen, die wir je hatten. Die Antarktis ist einer der letzten Orte, an denen die Natur noch Vorrang hat. Doch sie ist zerbrechlich und braucht unseren Schutz. Wenn du die Schönheit dieses Kontinents erlebst, denk daran, wie wichtig es ist, ihn zu bewahren – durch achtsames Verhalten und die Unterstützung nachhaltiger Reiseformen.
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